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10.02.2015

TGM-Studenten in Südafrika

Dritter Bericht vom TGM-Missionsausflug in Südafrika

Nach zwei intensiven Wochen, die uns mit Unterricht und Lernzeit am Vormittag, mit Missionsausgängen von Haus zu Haus am Nachmittag sowie mit Gesundheitsvorträgen stark beansprucht hatten, war die dritte Woche ein wenig ruhiger. Wir begannen mit Loago eine superspannende Offenbarungsklasse, für die wir uns dann auch einiges an Lernzeit nehmen mussten. An den Nachmittagen hatten wir Freizeit. So konnten wir ein wenig Kraft für die folgende vierte Woche sammeln.

Am Sabbat, 31.01., teilte sich unsere Gruppe in vier Gemeinden auf. In diesen Gemeinden übernahmen wir nicht nur den Missionsbericht und die „Lebendige Gemeinde“, sondern auch den Predigtteil. Die Gemeinschaft mit unseren Geschwistern konnten wir sehr genießen. Zum Beispiel Gemeinde „Beulah Land“: Hierbei handelt es sich um eine vergleichsweise junge Gemeinde, deren Glieder erst seit einigen Jahren Adventisten sind. Der Gottesdienst findet in einer öffentlichen Schule statt. Nach unserem Nachmittagsprogramm entschieden sich zahlreiche - vor allem junge Geschwister - die Gesundheitsprinzipien anzuwenden, um eine „lebendige Predigt“ zu werden und somit im Alltag medizinischer Missionar zu sein.

Am darauffolgenden Sonntag waren wir zu einem Frühstücks-Brunch bei Familie Penniken eingeladen. Diese Familie betreibt seit vielen Jahren Neulandarbeit und hat bereits einige Adventgemeinden im Westen von Johannesburg gegründet. Nach dem Frühstück konnten wir bei fast senkrecht stehender Sonne eine Wanderung im Kloofendaal unternehmen.

Ab Montag hatten wir die Möglichkeit, nach unserem Offenbarungsunterricht am Vormittag während des Nachmittags im Gebiet von zwei Adventgemeinden (Georginia und Northside) von Haus zu Haus zu gehen. Dafür waren wir Gott dankbar, denn unser Programm für diese Woche wurde gleich zweimal gestrichen. Diesmal waren wir im Gebiet des Mittelstandes unterwegs, wo Menschen aller Hautfarben zusammen wohnen.

Die Missionsausgänge waren kurz, aber intensiv. Hier einige Beispiele: Alex und Rossi trafen eine Frau, die keine Bibelstunden haben wollte. Dafür wollte sie unbedingt mehr über gesundes Kochen lernen. Also führten Rossi und Alex am Folgetag einen Kochkurs in dieser Familie durch und nahmen Katharina mit, damit sie sich um die Kinder kümmern konnte. Die Mutter war sehr dankbar, nicht nur für den Kochkurs, sondern vor allem dafür, dass sich jemand um ihre Kinder kümmerte. Zum Ende des Kochkurses meinte sie, dass sie gerne die Adventgemeinde besuchen würde und sogar Bibelstunden haben wollte.

Katharina und Sebastian gaben am Donnerstag einer Frau, so wie an alle Vorübergehenden, einen GLOW-Flyer in die Hand. Die Frau begann ein Gespräch mit uns und es stellte sich heraus, dass sie eine sich selbstunterhaltende Missionarin ist. Sie geht samstags von Haus zu Haus, um den Bedürfnissen der Menschen zu dienen und sie so für Christus zu gewinnen, und am Sonntag predigt sie in verschiedenen Gemeinden. Wir stellten ihr kurz das Konzept der medizinischen Missionsarbeit vor, erzählten einige Erfahrungen von den NEWSTART-Kursen bei TGM und sie meinte, dass dies genau das Konzept sei, wonach sie Ausschau halte. Sie möchte gerne in der medizinischen Missionsarbeit ausgebildet werden und drückte ihren Wunsch aus, am Sabbat in zwei Wochen zum Tag der offenen Tür des südafrikanischen Gesundheitsmissionszentrums (Pure Light Mission) zu kommen. Sie fand es gut, dass Adventisten die medizinische Missionsarbeit betreiben, denn von Adventisten hat sie aufgrund früherer Erfahrungen eine sehr positive Meinung.

Uns überraschte allgemein das starke Interesse der Menschen am Bibelstudium. Außerdem bemerkten wir etwas anderes: Alle, egal ob schwarz oder weiß, wohlhabend oder weniger wohlhabend, haben etwas gemeinsam: Sie verspüren körperliche Bedürfnisse und schätzen es, wenn ihren körperlichen Bedürfnissen abgeholfen wird. Da genügt schon mitunter ein kleiner Gesundheitsratschlag und schon öffnen sich die Menschen für Gott.

Am Donnerstagmorgen waren wir im Vereinigungsbüro der Northern Conference (Nordische Vereinigung) des Südafrikanischen Verbands zur Andacht eingeladen. Anschließend erhielten wir eine Führung durch einige Teile der Verwaltung. Uns beeindruckte die Hingabe der dort arbeitenden Geschwister an Gottes Werk. Wir erhielten hunderte GLOW-Flyer auf Englisch und Afrikaans gratis für unsere Missionsausgänge. Ebenso im Verwaltungsgebäude befindet sich das Adventist Book Center, aus dem wir nur schwer herauskommen konnten.:-)

Am Freitagabend luden wir alle unsere während unseres Aufenthalts gewonnenen Freunde zum Sabbatanfang auf unserem Grundstück ein. Nach einem gemeinsamen Abendessen baten wir unsere Freunde zu erzählen, was sie mit Gott durch unsere Arbeit erfahren haben. Die erzählten Erfahrungen haben uns sehr begeistert. Wir sind dankbar, wie Gott uns benutzt. Ein Beispiel ist ein 25-jähriger Mann namens Andrew, der für viele Jahre in der Bibel studiert. Er erzählte uns, dass er sich danach sehnte, die Bücher Daniel und Offenbarung zu verstehen. Er betete vier Jahre lang darum, dass Gott jemanden schicken möge, der ihm diese Bücher erklärt. Rossi und Alex klopften am Mittwoch beim Haus von Andrew an und boten Bibelstunden an. Am Donnerstag und Freitag konnten sie ihm zusammen mit Loago je eine Bibelstunde über Daniel 2 und 7 geben. Andrew war davon hochbegeistert und vor allem aus tiefstem Herzen dankbar, dass Gott nach vier Jahren nun seine Gebete erhört hatte. Ein Bruder vor Ort wird mit ihm die Bibelstunden fortsetzen, außerdem liest er nun begleitend die Bücher „Schritte zu Jesus“ und den „Großen Kampf“.

Am Sabbat dienten wir wiederum im Gottesdienst sowie mit einem Nachmittagsprogramm in drei Gemeinden, welche gerne mehr die medizinische Missionsarbeit umsetzen möchten. Am darauffolgenden Sonntag fand im Ortsteil Noordgesig eine Gesundheits-Expo in einem Zelt statt. Die Expo war von 10 Uhr bis 14:30 Uhr geöffnet. Während dieser viereinhalb Stunden gingen ca. 200 Personen durch die Expo, wobei ein Großteil der Besucher Nicht-Adventisten waren. Die größtenteils aus einem ärmeren Umfeld stammenden Menschen waren dankbar für die Liebe, die wir ihnen in unseren Ratschlägen und Anwendungen zeigten. Auf einigen Tischen – besonders am Massagetisch – lagen GLOW-Flyer in Afrikaans, die von den Besuchern dankbar in hoher Stückzahl mitgenommen wurden. Obwohl wir eigentlich nur Gesundheitsthemen besprachen, öffneten sich die Leute gleichzeitig für das Evangelium, was sich besonders am starken Interesse an den GLOW-Flyern bekundete. Mit den zahlreichen entstandenen Kontakten wird die Gemeinde vor Ort weiterarbeiten.

Ein ganz besonderer Höhepunkt erwartete uns am Montag, 9. Februar. Wir übernahmen zunächst einen Teil der Morgenandacht im Verwaltungssitz der Northern Conference und konnten einigen Angestellten von unseren Missionserfahrungen hier in Johannesburg berichten. Anschließend trafen wir uns dort im Büro des Vereinigungsvorstehers für 90 Minuten mit Prof. Walter Veith, der extra wegen unserer Gruppe bei der Vereinigungsverwaltung vorbeischaute. In einer angenehmen geschwisterlichen Atmosphäre konnten wir über die aktuelle politische, wirtschaftliche und religiöse Situation im Rahmen der Prophetie diskutieren. Uns wurde dabei die Aktualität der Prophetie und sowie die kurze Zeitdauer bis zu Jesu Wiederkunft noch stärker bewusst. Auch andere Fragen, die wir schon immer einmal Walter Veith stellen wollten, konnten wir erfolgreich besprechen.

Die nächsten Tage werden wir im Krüger Nationalpark sowie auf der Missionsschule Pure Light in Machadodorp (Mpumanlanga) verbringen, bevor wir nächste Woche Montag/Dienstag wieder zurück nach Österreich fliegen.

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