Nachdem wir in der ersten Woche im Viertel Riverlea der Stadt Johannesburg dienen konnten, wechselten wir in der zweiten Woche den Standort. Nun dienten wir der Gemeinde Orlando East. Diese Gemeinde befindet sich im Viertel Soweto. Dieses zwei Millionen Einwohner umfassende Viertel war zu den Zeiten der Apartheid ausschließlich für die schwarze Bevölkerung bestimmt. Hier wuchsen Persönlichkeiten wie Nelson Mandela auf. Auch über 20 Jahre nach der Apartheid bemerkten wir sofort einen Unterschied – wir kamen uns wie in einer anderen Welt vor. Und das vor allem in der Adventgemeinde. Diese Gemeinde wird beim Gottesdienst von ca. 500 Leuten besucht. Die Hauptsprache ist hierbei Zulu, eine von knapp einem Viertel der südafrikanischen Bevölkerung als Muttersprache verwendete Sprache. Der Gesang, der Predigtstil sowie die lebendigen Reaktionen aus den Bankreihen stellten für uns Europäer ein Kulturschock dar, mit dem wir uns aber nach zwei Tagen durch Gottes Hilfe angefreundet hatten.
Die Gemeinde Orlando East organisiert derzeit für zwei Wochen bis 31. Januar Abendvorträge mit dem Evangelisten Randy Sceet (Michigan/USA). Diese Evangelisationsserie starteten wir mit einer Gesundheitsexpo, bei der wir als TGM uns beteiligten. Von Sonntag- bis Donnerstagabend hatten wir TGM-Studenten vor den Ansprachen von Randy Sceet einen zehnminütigen Gesundheitsvortrag über Themen wie Zucker, Diabetes, Aids und Alkohol. Die sehr positive Reaktion der Geschwister und Gäste auf unsere Vorträge hat uns sehr überrascht. Durch unsere Arbeit wurden zahlreiche Geschwister motiviert, sich zum medizinischen Missionar ausbilden zu lassen. Die Gemeinde möchte auch in der medizinischen Missionsarbeit viel aktiver werden.
Als TGM-Familie wurden wir in der Orlando East Gemeinde sehr warm empfangen. Die Gemeinde brachte ihre Dankbarkeit für unseren Dienst vor allem in Form ausgezeichneter Mittagessen und (Obst-)Abendbrote zum Ausdruck. Die Geschwister bemühten sich, mit uns so oft wie möglich in Kontakt zu kommen. Gemeinsam mit den Geschwistern gingen wir am Nachmittag auch durch die Straßen in der Nähe der Gemeinde, um die dort wohnenden Menschen zu den Vorträgen einzuladen. Zu unserer Freude folgten mehrere Leute unserer Einladung.
Am Sabbat teilten wir uns in vier Gemeinden auf, um in ihnen zu dienen. Die meisten von uns trafen sich am Nachmittag in der Gemeinde Wibro Park, welche am Sabbat zuvor als Hausgemeinde einer missionarisch aktiven Familie eröffnet wurde. Diese Geschwister dieser Gemeinde möchten nun in ihrem Umfeld aktiv werden und saugten wie trockene Schwämme unsere Erfahrungen in der Missionsarbeit mit Büchertisch und Daniel-Statue, mit den NEWSTART-Gästen und unseren Workshops zum Thema "Hausapotheke" und "Hydrotherapie" auf.
Diese Woche haben wir kein Missionsprogramm und so können wir uns ein wenig ausruhen. Die Daniel-Klasse konnten wir am Montag mit einem Test abschließen. Nun haben wir für die nächsten zwei Wochen mit Br. Loacho eine nicht weniger spannende Offenbarungs-Klasse.
Wir erleben hier einige Wunder. Gott schickt uns mehrere junge Leute, die nach Liebe, Freude und innerer Erfüllung Ausschau halten. Durch die Gemeinschaft mit uns erfahren sie eine Erweckung im persönlichen Leben und entwickeln das Verlangen, sich in Südafrika zum Medizinischen Missionar ausbilden zu lassen. Dies allein ist nur dem Wirken des Heiligen Geistes zu verdanken. Wir sind dafür Gott mehr als dankbar, denn Er scheint durch unseren Aufenthalt hier in Südafrika Wellen loszubrechen, deren herrliches Ausmaß wir wohl erst in der Ewigkeit ermessen werden.