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10.08.2011

ShareHim Kenia Teil 2

Stefan Giuliani schreibt ...

Nach einigen Tagen komm ich heute endlich wieder mal dazu etwas zu schreiben. Das sagt schon ein wenig darüber, wieviel Zeit ich im Moment habe... Es ist doch ziemlich intensiv, jeden Tag eine Predigt vorzubereiten und für Sabbat sogar zwei. Aber es zahlt sich aus, bis jetzt ist ShareHim in Kenia eine bereichernde Erfahrung.

Ich bin inzwischen schon fast eine Woche in Eldoret, wo sich unser Hotel befindet. Das ist eigentlich ziemlich gut, es hat drei Sterne und gehört zu den besten in der Umgebung. Wenn man bedenkt, dass eine Nacht umgerechnet nur € 16,- pro Person im Doppelzimmer kostet, dann ist das durchaus ein faires Angebot... =)

Die Fahrt von Nairobi hier nach Eldoret war ziemlich abenteuerlich. Wir waren mit einem halbwegs guten Bus unterwegs, der uns direkt von Hotel zu Hotel gebracht hat. Die Straßen kann man mit unseren Bundesstraßen vergleichen. Der einzige Unterschied ist, dass die Straße die Hauptroute von Kenia nach Uganda ist und dadurch jede Menge LKW unterwegs sind. Und weil da täglich etliche Tonnen rollen bilden sich teilweise 20cm tiefe Spurrinnen. Spannend wird das, wenn der Bus am überholen ist und dann seitlich über die Spurrinnen fährt. Da hilft nur sich daran zu erinnern, dass der Fahrer das schon oft gemacht hat und immer noch lebt.... =)

Außerdem gibt es auf den Straßen scheinbar kein Tempolimit. Allzu schnell können die Autos sowieso nicht fahren. Im Ortsgebiet gibt es also keine 50 km/h Zone sondern einfach Temposchwellen. Richtige Temposchwellen. Nicht diese harmlosen 30 km/h Dinger, wie bei uns, sondern echte Schwellen. Auf Dauer ist das ziemlich anstrengend, aber es scheint der einzige Weg zu sein, die Leute dazu zu bringen, im Ortsgebiet nicht zu rasen.

Mein "Einsatzort" ist ca. 40km außerhalb der Stadt und somit der am weitest entfernteste in der Gruppe. Das heißt ich sitze jeden Tag zwischen 1,5 und 2 Stunden im Auto und fahre über dutzende Temposchwellen. Jedoch ist der Platz in Burnt Forest (so der Name des Ortes - findet man übrigens in Google Maps) im Vergleich zu den anderen ziemlich gut organisiert. Es gibt nicht nur eine überdachte Bühne und eine große Leinwand sondern sogar Zelte für die Besucher. Das ist hier alles andere als selbstverständlich.

Als ich zum ersten Mal dort hin gefahren bin, hat mir der Pastor erklärt, sie haben sogar ein großes Banner mit der Veranstaltung und meinem Namen. Das ist schon ein komisches Gefühl, so groß beworben zu werden. Aber es kommt wohl nicht allzu oft ein Europäer nach Burnt Forest. Abgesehen davon haben sie mich sowieso für einen Amerikaner gehalten, bis ich dieses furchtbare Missverständnis geklärt habe.

Zu den Vorträgen kommen auch ziemlich viele Leute. Man hat mir gesagt, bis jetzt waren 200 - 450 Leute da. Das ist definitiv die größte Gruppe, zu der ich bis jetzt gepredigt habe. Bis jetzt habe ich sechs Predigten gehalten, heute Abend folgt die siebte. Die Leute scheinen positiv auf die Botschaft zu reagieren, zumindest nehmen sie lange Fußmärsche auf sich um zu kommen. Auch bei den Aufrufen gibt es gute Reaktionen und ich bin schon gespannt, wie sich das weiterhin entwickelt! Bitte betet auch für die bevorstehenden Abende, in denen es unter anderem um den Sabbat und das kleine Horn gehen wird.

Beeindruckend ist auch die Einsatzbereitschaft der Leute vor Ort. Die Gemeindeältesten und Techniker sind schon irgendwann am Nachmittag dort um Programm zu machen und gehen frühstens um 9 am Abend, nachdem ich fertig bin. Wir sind oft fasziniert davon, dass es in Afrika, Asien und Südamerika so viel Gemeindewachstum gibt. Ich hab mir jetzt allerdings die Frage gestellt, ob das nicht einfach an den Prioritäten liegt, die die Gemeindeglieder setzen. Ich glaube, es liegt zu einem großen Teil an ihrer Einsatzbereitschaft und Begeisterung für den Glauben, der es Gott ermöglicht stärker zu wirken als in anderen Teilen der Welt.

Bilder der letzten Tage gibt es wieder auf http://websquare.homelinux.net/kenia/

Ich wünsch euch allen noch eine gute Woche!

Stefan