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15.04.2011

ShareHim Evangelisation in Kuba 11. - 26.März 2011

ein Bericht von Mirjam und Stefan Hofmann

Da unsere gesegnete Zeit in Kuba jetzt hinter uns liegt, möchten wir euch an unseren Erfahrungen und Segnungen teilhaben lassen.
Wir sind Gott wirklich sehr dankbar, dass er uns die Möglichkeit geschenkt hat, in diesem Land, das von Kommunismus und Revolution so geprägt ist, für ihn zu wirken und seine Zeugen zu sein.

Stefan und ich waren ein Teil der Holguin-Gruppe, das heisst wir waren in einem Hotel in Holguin, dem Osten von Kuba, stationiert, wo wir jeden Vormittag gemeinsam gebetet haben, Feedbackrunden hatten und das jeweilige Thema des Abends besprochen haben. Wir waren im Durchschnitt 20 Leute (manche mussten schon früher heimfliegen), die dann jeden Abend zu den verschiedenen Gemeinden gefahren wurden, um Gottes Wort zu predigen.

Die Gemeinde von Stefan und mir war in der kleinen Hafenstadt Gibara an der Nordküste von Kuba. So hatten wir jeden Abend eine 45 Minuten Fahrt über holprigste staubige Straßen, um zu unserer Gemeinde zu kommen. Es ist eine relativ kleine Gemeinde mit ca. 70 Gemeindegliedern. Doch jeden Abend brachte ein extra angeheuerter Truck Menschen von zwei anderen Gemeinden. So hatten wir dann jeden Abend ca. 150 Menschen versammelt, davon ca. 40 Interessierte und bis zu 35 Kinder.

Da Stefan und ich niemals vorher gepredigt hatten, war es eine ganz besonders aufregende Zeit, doch Gott hat unsere demütige Willigkeit zu seiner Ehre verwendet und jeden Abend waren die strahlenden und dankbaren Gesichter beim Verabschieden Lohn genug für all den Aufwand. Ich hatte die Möglichkeit, jeden Abend eine Kindergeschichte zu erzählen, und es war für mich eine große Freude, von den Kindern zu hören, dass sie sich sehr auf die Geschichten freuen und auch etwas davon lernen können. Einige hab ich dann sogar auf Spanisch erzählt (mir wurde vorher geholfen beim Übersetzen) und verwunderlicherweise hab ich dann von einer Spanischlehrerin erzählt bekommen, dass ich eine klarere Aussprache hatte als sie und dass mich jeder verstehen konnte. Es ist mir das erste Mal, als ich die Geschichte in Spanisch erzählt hab, wirklich besonders bewusst gewesen, wie Gott mich segnet, denn noch nie vorher ist mir das Spanisch so flüssig über die Lippen geflossen.
Mehrere Abende hab ich auch kurze Gesundheitsthemen vortragen können, beispielsweise über Hygiene, die Wichtigkeit von Wassertrinken, frische Luft und einige mehr.

"Vor der allerersten Predigt, die ich in meinem Leben überhaupt gehalten habe, war ich überraschenderweise nicht so sehr nervös, wie ich mir erwartet hatte. Unsere Freunde aus den Staaten hatten Probleme mit ihrem Flug und der Einreise nach Kuba, und so stand im Raum, dass auch Markus und ich erst am Sabbat Vormittag mit dem zweiten Thema beginnen. Doch wir fühlten uns beide im Innern sehr gedrängt und so war klar, dass wir Freitag Abend schon mit dem Thema 'The strange man of mud and metal' - Daniel 2 - beginnen würden. Die Szenen, als wir zum ersten Mal unsere Gemeinde sahen, und Ben unser Fahrer zu mir meinte, hier wirst du predigen, waren sehr intensiv und werde ich wohl nie vergessen. Jetzt, so knapp vorher, verspürte ich dann doch eine gewisse Aufregung, die sich aber schon bald in Begeisterung umwandelte, als wir dann in der Gemeinde allen vorgestellt wurden und die Räumlichkeiten sahen: Gibara hat einen Gemeindesaal mit Platz für ca. 100 Leute. Durch den Hinterhof gelangt man noch in ein paar offene Räume ohne Türen, einer davon jedoch sichtgeschützt mit Vorhängen. 'Hier drinnen werden Geschwister die ganze Zeit während des Abends für euch beten' haben sie uns gesagt, und ich muss sagen, dieses Wissen hat mir wirklich richtig viel Mut und Kraft gegeben! Die Reihen haben an diesem Abend zu ca. zwei Dritteln gefüllt ausgeschaut, was daran lag, dass diese Gemeinde die Nachricht, dass sie ein Evangelistenehepaar für zwei Wochen bekommen, relativ spontan einige Tage vorher bekam, und so keine Zeit hatte, viel Werbung zu machen. Das lag aber nicht an der Organisation, sondern an der Regierung die sich mit den Genehmigungen für religiöse Veranstaltungen reichlich Zeit und Rochaden offengehalten hat. Um so mehr hat es mich gefreut, das zum Abschluss der Predigt beim Aufruf zu einer Entscheidung für Christus die ganze Gemeinde geschlossen und alle Gäste, die gekommen waren, nach vorne gekommen sind! Da habe ich zum ersten Mal gespürt, wie Gottes Geist die Leute richtig bewegt.
An den folgenden Abenden waren dann auch deutlich mehr Besucher da, die Reihen waren voll, extra Sesselreihen wurden aufgebaut und Trauben von Menschen standen sogar am Eingang und an den Fenstern und lauschten den Worten. Es hat sehr viel Freude gemacht, die Themen mit wirklich guten Unterlagen und Illustrationen (von ShareHim zur Verfügung gestellt) zu präsentieren. Auch mit unserem Übersetzer hatten wir einen riesigen Segen - Robert ist in seiner hauptberuflichen Tätigkeit ein Englischlehrer! So sind während dieser intensiven zwei Wochen schöne Freundschaften entstanden, so enge Zusammenarbeit schweißt echt zusammen. Und was ich persönlich gelernt habe, ist ein Satz, der gleich in der ersten Predigt selbst vorgekommen ist, nämlich dass 'Daniel im Angesicht eines wütenden Königs wusste, dass Gebet DEN Unterschied macht' Durch Höhen und Tiefen hat unser Heiland uns durchgetragen und je ehrlicher und von Herzen ein Gebet ist, und je mehr ich wirklich erkannt habe, wie wenig ich selbst bewegen kann, desto erfolgreicher hat Gott die Herzen der lieben Zuhörer angesprochen. Aus diesem Grund haben wir nach jeder Predigt ein besonderes Augenmerk auf Aufrufe zu Entscheidungen gelegt und es war wunderbar, zu sehen, wie jeden Abend Menschen ihr Herz für Gott geöffnet haben."

Doch auch Satan hat nicht geschlafen. Es gab Probleme mit Technik, Synchronisation der Powerpointfolien in Spanisch und Englisch und selbst der Regen hielt Menschen ab, zu den Vorträgen zu kommen. Auch meine Gesundheit war angeschlagen, durch den vielen Staub auf den Straßen hab ich einen ziemlichen Husten bekommen. Doch in all diesen Herausforderungen haben wir ganz nah Gottes Bewahrung und Macht gespürt.

Wir möchten mit euch noch eine kleine besondere Erfahrung teilen, die wir in diesen zwei Wochen erlebt haben. Unser Fahrer Ben hat uns jeden Abend nach Gibara gefahren und in unseren Gesprächen haben wir auch oft über Gott geredet. Er hat von sich gesagt, dass er kein Christ ist, aber schon glaubt, dass es einen Gott gibt. Während den Vorträgen haben wir ihn anfangs hinten in der Tür stehen sehen, bis ich dann zu ihm gesagt habe, er soll sich doch einen Sitzplatz suchen. Das hat er dann gemacht und saß oft in der zweiten Reihe. Eine besondere Freude war, dass er mehrmals seine Frau und seinen Sohn mitgebracht hat, die extra diese lange Fahrt auf sich genommen haben, um die Vorträge zu hören. Er hat einmal in einem Gespräch gesagt, dass er gar keine Bibel zuhause hat. So haben wir ihm als Abschiedsgeschenk eine spanische Bibel geschenkt und ihr hättet die Freude in seinem Gesicht sehen sollen.
Wir sind sicher, Gott wird ihn auch weiterhin immer näher zu sich ziehen.

Am letzten Sabbat gab es eine Taufe von 8 Menschen und beim Aufruf aus dem Taufbecken heraus, sind 25-30 Menschen nach vorne gekommen, die in naher Zukunft auch ihren Bund mit Gott festmachen wollen.

Doch nicht nur in Holguin war ein Team dabei, Gottes Wort zu predigen, auch in Santiago de Cuba, Baracoa und Guantanamo waren Amerikaner und Lateinamerikaner Mitarbeiter Gottes. Alle miteinander waren wir vielleicht 50 Menschen.
Innerhalb dieser zwei Wochen Evangelisation gab es an all diesen Orten 407 Taufen und insgesamt ca. 600 Menschen haben sich für die baldige Taufe entschieden.

Wir möchten uns ganz besonders für die vielen Gebete bedanken, die uns durch diese zwei intensiven Wochen durchgetragen haben. Vielen Dank auch all jenen, die diese Evangelisation finanziell unterstützt haben. Von diesem Geld wurden viele Missionsbücher gekauft, die jeden Abend verteilt wurden. Jedes einzelne Gesicht hat gestrahlt, das ein wertvolles Buch geschenkt bekommen hat. Und auch der Truck, der jeden Abend die vielen Menschen gebracht hat, wurde von diesem Geld finanziert. Und diese Menschen haben wirklich viel auf sich genommen, denn es war eigentlich eher ein Viehtransporter, wo sie alle im Stehen dicht aneinander gedrängt von ihren Dörfern kamen.
Gott segne euch für eure Unterstützung vielfach.

Wer von der Evangelisation bald noch mehr Fotos sehen will, der kann sich gern unseren Reiseblog anschauen. Wir brauchen nur noch etwas Zeit die vielen hundert Fotos, die da entstanden sind, zu sichten und hochzuladen. Den Link findet ihr nachfolgend: http://www.umdiewelt.de/Karibik/Kuba/Reisebericht-6038/Kapitel-19.html

Zum Schluss haben wir noch ein ganz bestimmtes Anliegen. Die Ostdelegation von Kuba, die ihr Büro in Holguin hat, hat kein Fahrzeug, hat aber von der Regierung bereits die Erlaubnis bekommen, einen Minibus zu erwerben. Das Einzige, was ihnen noch fehlt, ist das Geld.
Es fehlen ca. 20.000 Euro. Wenn ihr euch angesprochen fühlt, und gemeinsam mit vielen Geschwistern in Nordamerika, Suedamerika und Europa ein Teil dieses Projektes sein wollt, dann schreibt ein Mail (auf Englisch) an Luis Leonor (luis@sharehim.org). Er ist ein Mitarbeiter von Share Him und wird euch mitteilen, wohin ihr das Geld überweisen könnt. Gott segne euch!

Wir danken nochmal für eure Gebete und wünschen euch Gottes reichlichsten Segen,

Mirjam und Stefan Hofmann (aus dem Missionsfeld)

P.S.: Zurück in Kolumbien hat uns Gott schon wieder eine Möglichkeit gegeben, die gut ausgearbeiteten Predigten zu verwenden, in einer kleinen einwöchigen Heimevangelisation in Cali. Bitte betet auch für diese Menschen.

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