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28.02.2011

Knochenwoche

Teil 2 aus dem Kongo von Claudia Vieth

... Knochenwoche nicht deshalb, weils so hart war, sondern weil wir diese Woche einige Knochen-OPs gemacht haben. Und da der Bildwandler nicht funktioniert, wurde der OP einfach ins Röntgen verlagert - alles is möglich! Dort wird ein Radius reponiert und mit 2 starken Spickdrähten fixiert, genauso wie eine Humeruskopffraktur. Dann machen wir noch eine Umstellungsosteotomie bei X-Beinen und ein kleiner Bub (4 Jahre alt) bekommt seinen Sichelfuß korrigiert! Danach werden die Leute auch eingegipst und das schaut nicht einmal so schlecht aus. Damit das undurchsichtige Chaos in der Kiste mit den Schrauben übersichtlich wird, kümmere ich mich um diese Sache und es nimmt einige Zeit in Anspruch, aber das Endergebnis ist meiner Meinung nach gut und kann sich sehen lassen - hoffentlich wird die Ordnung auch beibehalten!

Das Einkaufen in der Stadt ist auch immer wieder ein Erlebnis, wenn man frisches Obst oder Gemüse haben will, fährt man einfach rechts ran, dann ist gleich eine Mama zur Stelle, die Limonen, Avocados, Tomaten, Orangen, Mangos und noch einige andere Köstlichkeiten anbietet. und wenn sie das, was man braucht, grad nicht hat, wird sofort eine andere Mama verständigt, die die gewünschte Ware liefert. Bis diese Mama da ist, scharen sich 8 Leute ums Auto, das Fenster wird gescheiterweise nur einen Spalt breit aufgemacht, denn wenn man 16 Hände im Auto hat, weiss man gar nicht, wie man sich wehren kann! Dann gehts weiter ins Geschäft, die Parkplätze sind sehr rar und an der Kasse heisst es immer warten, denn wie gesagt, das Tempo ist ca. 1 Drittel von unserem Tempo und der ganze Einkauf wird in Plastiksäcke verpackt. So marschiert man, nachdem vorm Ausgang noch ein Security-Man die Rechnung anschaut, vollbeladen zum Auto, dann  ist man froh, wenn einem ein Junge die Säcke abnimmt und sie ins Auto verfrachtet, natürlich bekommt er dafür ein kleines Trinkgeld.

Die Plansectios hier verlaufen auch nicht so wie sie sollten, es war jetzt bereits das 2. Mal, dass die Patientin früher kommt, da sie schon Wehen hat. Silvia sagt mir, dass sie schon ein paar tage "was spürt" und so können wir um 23 uhr das Baby holen, es ist ein voll liebes Mädchen, Alberta. Diese Mama ist die Erste, die lieb mit ihrem Kind umgeht, die Beiden anderen waren eher reserviert, was ich gar nicht verstehen kann!

Bei Blinddarmentzündungen werden die Patienten hier nicht intubiert, eine Maskennarkose ist leicht ausreichend! Eine andere Patienten kommt extra herein, da sie sich selber nicht traut, das Pflaster von der bereits verheilten Wunde zu entfernen - dieses Problem kann gleich behoben werden! So vergehen die Tage wieder recht schnell und ich bin froh über das Wochenende, denn da kann ich länger schlafen und mich erholen!
Jetzt wünsch ich euch ein ruhiges Wochenende und eine schöne Woche, ich werde morgen die Sonne für euch mitgeniessen und grüsse euch ganz lieb aus der Ferne.
glg, Claudia

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