
Doch sie singen einfach weiter.
Es ist Samstag Abend – etwa 19:50. Es war ein schöner Sabbat voll Musik und die Proben sind schon längst zu Ende. Auch das Abendessen ist vorbei – Freizeit.
Doch dann setzt sich Marlon, scheinbar ganz beiläufig, nochmals zum Piano und bewegt ein paar schwarze und weiße Tasten. Fünf Minuten später sind sie alle wieder hier. Sie tun, was sie schon den ganzen Tag getan haben. Sie singen. Sie singen, wenn es am Programm steht und sie singen, wenn es das nicht tut. Es ist kein Singen aus Gewohnheit oder gar christlicher Notwendigkeit. Dieses Singen ist ein: „Ich will das jetzt tun.“, weil es zu Gott erhebt und weil es eine wunderbare Gemeinschaft mit Menschen formt. Gemeinsam diesen Klangteppich zu gestalten lässt uns die Leichtigkeit, die Euphorie und die Dankbarkeit der Gegenwart Gottes erfahrbar machen. Das ist wunderbar.
Es geht manchmal sehr, sehr lange an diesen Samstag Abenden an den Gospelchorwochenende zweimal im Jahr in Strobl. Die Stimme lässt schön langsam nach. Ich bin müde. Und die 11-Strophen-Version von „Let my people go“ hat definitiv Substanz gekostet.
Doch sie singen einfach weiter.