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Der Start am Freitag durch einen größeren Stau in Wien, um eine halbe Stunde nach hinten verschoben, machte alle Strapazen wett. Wir durften uns mit Zitaten zum Thema „Freier Wille“ auseinandersetzen. Dabei stellten wir fest, dass es gar nicht so einfach ist eine Definition des Thermes zu finden, denn auch die Entscheidungsfreiheit kam mehrmals in den kurzen Textabschnitten vor. Schlussendlich empfanden wir die Gabe des freien Willens als ein sehr schönes, von Gott geschenktes Gut, welches wir sehr hoch schätzen.
Der freie Wille begleitete uns auch durch die Bibelarbeit am Sabbatmorgen. Wir durften uns wieder in Gruppen mit drei biblischen Personen befassen und ihre Entscheidungen bzw. ihren Gebrauch des freien Willens betrachten.
Pilatus – ein Heide, Machthaber und sehr genauer Mensch, wird durch mehrere Einflüsse von Menschengruppen in eine für ihn sehr schwerwiegende Entscheidung hineingedrängt. Trotz freiem Willen (ich verteidige ihn nicht, aber ich denke, wir finden uns in ihm sehr oft wieder) lässt er sich stark von äußeren Faktoren beeinflussen. Er weiß, dass Jesus unschuldig ist, wird sogar noch von seiner Frau gewarnt, und tappt trotzdem in die „Machtfalle“ (die Juden unterstellen ihm Verrat am Kaiser, als er um seine Position fürchten muss). Seine Entscheidung bereuend, stellt er später mit der Kreuzesinschrift INRI seine eigentliche Überzeugung wieder klarer da.
Ruth – eine Heidin, trifft die Entscheidung mit Naomi mitzugehen, obwohl diese sie vorher vor die freie Wahl stellte nach Hause zu gehen. Hier konnten wir sehen, wie der freie Wille (sie wurde nicht gezwungen) den Ruth zum Guten verwendete, später noch weite Kreise zog. Sie war eine der wenigen Frauen, die im Stammbaum Jesu in Matthäus auftauchen.
Nehemia - ein Mann am Königshof durfte niemals schlechte Laune haben. Doch die Nachrichten aus seinem Heimatland Israel bedrücken ihn und der König sieht es ihm an und fragt nach. Hier ist ein erster wichtiger Punkt auch für uns heute. Nehemia, gewillt dem König seine Sorge mitzuteilen, spricht trotzdem vorher nochmals (er betete schon längere Zeit dafür) ein Gebet. Auch später sieht man in seinem Tun, seinem weisen Handeln und Planen, eine Genauigkeit und eine wohl durchdachte Planung, die er mit Gottes Hilfe umsetzen konnte.
Nach einer längeren Wanderung über Stock und Stein, setzten wir uns mit unseren Werten, Stären und Motivationen auseinander und durften durch eine Fremdeinschätzung der anderen Gruppenmitglieder unsere Wirkung auf andere kennen lernen.
Gemeinsam bewältigten wir am Abend eine Teamaufgabe, bei der wir sehr viel lernen und uns als ganze Gruppe beweisen konnten.
Werte spielten auch am Sonntagvormittag eine wichtige Rolle. Gemeinsam versuchten wir mit einem Quick Scan herauszufinden, welche(r) Beruf(ung) zu uns und unseren Werten und Stärken passt.
Mit einem sehr leckeren Mittagessen schlossen wir das entspannte und sehr dynamische Wochenende ab.